Sonntag, 4. März 2012

Irankrieg: Entscheidung am Montag?

Im Konflikt mit dem Iran spitzte sich in den vergangenen Tagen die Rhetorik zu. Nun berichten verschiedene Medien, dass eine Entscheidung am Montag beim Treffen von Obama und Netanyahu fallen soll, beim Vier-Augen-Gespräch im Oval Office .

Für eine kurze Zeit wurde in den letzten Wochen die Rhetorik in Sachen Iran in Medien und Politik beträchtlich heruntergefahren, es wurde sogar berichtet, der Iran plane nicht eine Atomwaffe zu bauen. Doch vor dem Besuch Netanjahus in Washington änderte sich die Lage, Obama sprach plötzlich im Magazin "The Atlantic" ganz neue Töne: 
„Ich denke, dass die israelische Regierung erkennt, dass ich, als Präsident der Vereinigten Staaten, nicht bluffe. (...) Ich laufe aber (...) auch nicht herum und hänge exakt an die große Glocke, was wir beabsichtigen. Aber ich glaube, dass beide, die iranische und die israelische Regierung, erkennen, dass die USA meinen, was sie sagen, wenn sie erklären, dass es ein iranischer Atomwaffenbesitz unakzeptabel ist.“

Die Medien haben die Zügel ebenfalls wieder angezogen:

Reuters: Stunde der Wahrheit im Iran-Konflikt rückt näher

Welt Online: Obamas "rote Linie" vor dem Krieg gegen den Iran

Handelsblatt: Entscheidung über Angriff steht kurz bevor

Spiegel Online: Die wichtigste Mission seines Lebens


Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman kündigte im israelischen Rundfunk eine "unabhängige" Entscheidung seines Landes an: "Wir sind ein souveräner Staat und treffen Entscheidungen letztlich gemäß unserer Einschätzung der Situation."

Entschieden werden soll "in aller Stille", denn "ständiges Gerede dient niemandem", der eingeschlagene Kurs vom Iran sei "klar". Sollte die USA nicht zu sichern, Irans Atomanlagen vor Fertigstellung einer Bombe zu vernichten, wäre "die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Militärschlags größer".

In Wirklichkeit hat man sich im Hintergrund schon längst entschieden, gegen den Iran vorzugehen. Man versucht die Bevölkerungen kriegstauglich zu machen, für den Iran genauso wie für Syrien. Der angebliche Anschlag vom Iran gegen den saudi-arabischen Botschafter in den USA war nur ein Test um zu sehen, wie die Völker reagieren würden. Das Establishment ist sich jetzt nur noch über den genauen Zeitpunkt uneins.

So meinte Zbigniew Brzezinski, US-Geostratege und Mitglied der US-Schattenregierung, in einem CNN-Interview:
Wir müssen nicht einen Krieg anfangen und wir müssen das sehr deutlich unseren israelischen Freunden klar machen. Sie werden nicht in den Krieg ziehen, in dem sie durch unseren Luftraum über den Irak fliegen. Wir werden sie nicht unterstützen."
Die amerikanische Seite scheint mehr bestrebt, zuerst gegen den schwächeren Gegner Syrien vorzugehen, wie ich bereits hier geschrieben habe.

Dirk Müller hat zum Irankrieg eine sehr gute Analyse vorgelegt:



Diesen Worten kann man sich nur anschließen. Das gesamte Finanzsystem steht vor einer gigantischen Superblase, die zu platzen droht. Krieg ist eine der Möglichkeiten des Establishments, die Bevölkerungen abzulenken und Verwerfungen durch das Finanzsystem zu verschleiern. Er bietet außerdem die Möglichkeit, die gewaltige Liquidität im Markt mit realen Werten zu unterlegen und könnte das System so noch länger am Laufen halten
.
Christoph Hörstel, ehemaliger ARD-Korrespondent im Nahen Osten und ein absoluter außenpolitischer Experte, spricht von der "ernsthaften Bedrohung eines 3.Weltkrieges heute mit einem Höhepunkt der Gefahr Anfang März":

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