Dienstag, 6. März 2012

Syrien: 13 französische Offiziere festgenommen

Die libanesische Zeitung "The Daily Star" berichtet heute, dass die syrische Armee 13 französische Offiziere in Homs festgenommen hat. Informanten bestätigten der Zeitung, dass die Soldaten in einem Feldlazarett in Homs festgehalten werden. Ein weiterer Bericht, der zeigt, dass die NATO und einige arabische Verbündete seit Monaten einen Schattenkrieg führen.

Bis jetzt gibt es keine Bestätigung von französischer oder syrischer Seite zu dem Vorfall, allerdings werde laut den Informanten der Zeitung im Hintergrund bereits an einer Übereinkunft gearbeitet.

Gleichzeitig bestätigten diplomatische Offizielle und Sicherheitsbeamte aus dem Mittleren Osten dem amerikanischen Nachrichtenportal WorldNetDaily, dass Russland unterstützende Kräfte für Assad am Boden hat ("Russia has been directly aiding Assad’s forces on the ground").

Schon in der Vergangenheit gab es Insiderberichte, die von einem Angriff gegen Syrien sprachen. Zum einen der amerikanische Vier-Sterne-General Wesley Clark, der bereits 2007 von derartigen Plänen der Bush-Administration berichtete. Bush bestätigte später in seinen Memoiren, dass er "dem Pentagon befohlen hatte, eine Attacke auf Irans nukleare Einrichtungen zu planen, und dass er eine heimliche Attacke auf Syrien in Betracht gezogen hatte.“

Bereits am sechsten Oktober berichtete Kopp Online, dass es ein Militärmanöver der Türkei vom sechsten bis zum 15. Oktober in der Region Hatay an der syrischen Grenze gibt. Dies deckt sich mit einem Artikel von WorldNetdaily, wonach syrische Regierungsbeamte von NATO-Militärtraining in der Türkei berichteten als Vorbereitung für eine von "der Türkei geführten Invasion in Syrien".

Im Dezember berichtete Debkafile, ein israelisches Enthüllungsportal für militärische und nachrichtendienstliche Themen, dass Syrien an der türkischen Grenze zur Region Hatay Scud-Raketen positioniert hat, die teilweise mit chemischen Gefechtsköpfen abgeschossen werden können. Diese Raketen wurden bei hellichtem Tag an die Grenze gefahren um sicherzustellen, dass die Maßnahme von westlichen Satelliten bemerkt wird. Gleichzeitig wurden amerikanische Spezialkräfte aus dem Irak an die syrisch-jordanische Grenze beordert.

Die Alster (A50) im Hafen von Kiel.

Der SPIEGEL berichtete am 16. Januar, dass die "Alster", ein Spionageschiff der Bundeswehr, Ende Dezember 15 nautische Meilen vor der Küste Syriens von einem syrischen Militärschiff ins Visier genommen wurde. 
Nach einer Meldung der Online-Redaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungs­verlags am 5. November 2011 war die Alster einen Tag zuvor zu einer "nationalen Auf­klärungs­fahrt" aufgebrochen. Der Kommandant des Schiffes und der Geschwader-Kommandeur hatten sich über das Ziel der Auf­klärungs­fahrt bedeckt gehalten.

Laut SPIEGEL sind "die 85 Soldaten, dem 1. U-Boot-Geschwader in Eckernförde unterstellt, (...) in geheimem Auftrag unterwegs, um mit Hilfe von akustischen und optischen Sensoren Informationen zu sammeln und an das Kommando Strategische Aufklärung zu liefern." Christoph Hörstel spricht da Klartext: Er ist der Meinung, dass mit der Alster deutsche Spezialkräfte auf syrischem Boden geführt werden. Die Alster war übrigens schon beim Libanonkrieg 2006 und ab 1990 am Balkan aktiv, beide Male ohne direktes Mandat des Bundestages.

Während dieser Ereignisse bilden westliche Kräfte gemeinsam mit arabischen Verbündeten fleißig die syrischen Rebellen aus. Laut WorldNetDaily erzählen verschiedene Informanten, dass vor allem die Türkei die Rebellen mit Waffen versorgen. Neben der Türkei würden die USA, Saudi-Arabien und Jordanien die Bewaffnung koordinieren und die Rebellengruppen, darunter Al-Qaida, ausbilden. Die Türkei, USA und Jordanien hätten dazu ein Trainingscamp in der jordanischen Stadt Safawi aufgebaut.

Debkafile brachte in den letzten Tagen die Meldung, dass sich Spezialkräfte aus Katar und Großbritannien in Homs aufhielten, die als „taktische Berater die Anforderungen bezüglich Waffen, Munition, Kämpfer und logistischer Unterstützung an ausländische Versorger in der Türkei weiterleiten“. Sie würden sich allerdings nicht an den Kampfhandlungen beteiligen.

In der aktuellen Berichterstattung  der Massenmedien ist die gleiche Kriegspropaganda wie vor dem Libyenkrieg zu sehen. Der Spiegel schreibt von "Kinderspiel über der Leichengrube", darunter schreibt das Magazin:
"Dieses Bild zeigt die brutale Realität des Bürgerkriegs in Syrien: Ein Junge schaukelt über frisch ausgehobenen Gräbern. Weil Assads Soldaten offenbar gezielt Trauernde auf Friedhöfen beschießen, müssen die Widerstandskämpfer ihre Gefallenen in öffentlichen Parks bestatten."

Worte wie "Blutbad" oder "Massaker" werden immer häufiger verwendet, die westlichen Bevölkerungen müssen schließlich kriegswilllig gemacht werden. Forderungen, militärisch einzugreifen, wie von John McCain werden immer öfter laut: "Um deutlich zu sein: Das wird von den USA erfordern, die feindliche Flugabwehr zumindest in einem Teil des Landes zu zerstören." Sogar der Al-Qaida-Chef Ayman al-Zawahiri wies in einem Video die Muslime in Syrien an, gegen Assad zu kämpfen.

Man will ebenso wie in Libyen mit den gleichen Methoden und Rechtfertigungen einen Krieg beginnen. Spezialkräfte werden verdeckt eingesetzt und Mudschaheddin ins Land geschleust, um die jeweilige Regierung zu stürzen. Diese oppositionellen Kräfte beliefert man mit Waffen und erzählt den westlichen Bevölkerungen, die Regierung würde ihre eigenen Bürger umbringen lassen. Die Medien verfolgen die gleiche Strategie wie bei Libyen, in dem sie humanitäre Gründe als Rechtfertigung nennen. Man sieht: Geschichte wiederholt sich und das manchmal ziemlich schnell.

Syrien ist nur ein Zwischenstopp, das Ziel lautet Iran, Syrien soll für diesen Krieg als strategischer Brückenkopf dienen. Dazu wird zuerst über die Türkei Syrien eingenommen, dann kommt vielleicht noch die Hisbollah im Libanon dran und am Schluss der Iran. So wollen die USA die Vorherrschaft im Nahen und Mittleren Osten erringen. Und dann stehen schon China und Russland an den Grenzen.


Quellen:

The Daily Star: 13 French officers being held in Syria

WorldNetDaily: NATO member arming al-Qaida?

The Guardian: George Bush's memoirs reveal how he considered attacks on Iran and Syria

Kopp Online: Syrien stationiert Scud-Raketen an der Grenze zur Türkei

Spiegel Online: Syrer bedrohen Deutsche Marine

Oberösterreichische Nachrichten: Britische Truppen schon in Syrien?

Keine Kommentare: