"Interfax" beruft sich auf die Führung der russischen Schwarzmeer-Flotte. Ein Marinesprecher habe dies am Montag in der ukrainischen Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim mitgeteilt. Die 1966 in Finnland gebaute "Iman" werde vom Aufklärungsschiff "Äquator" begleitet, das im Mittelmeer vor Anker gegangen sei, sagte der Marinesprecher. Auf der "Iman" sind Marineinfanteristen stationiert, die im Falle einer Verschärfung des Konflikts russische Staatsbürger evakuieren sollen.
Die USA wollen nichts wissen. Laut der Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, habe Washington bisher keine Kenntnis über die Anwesenheit russischer Militärs in Syrien, wie ABC berichtet.
Im Januar legten ebenfalls russische Kriegschiffe in Tartus an, darunter der Flugzeugträger "Admiral Kusnezow". Der Schiffsverband verließ aber nach zwei Tagen das Land wieder.
Zuletzt mussten sich die syrischen Rebellen zurückziehen, da die Regierungsarmee die Oberhand gewann. Daraufhin gab es in den letzten Tagen vermehrt Terroranschläge. Die Mainstream-Medien berichteten, in Damaskus gäbe es schwere Gefechte, Christoph Hörstel konnte dies widerlegen. Er berichtet für "Alles Schall und Rauch" aus Syrien.
Hier einer seiner Berichte:
Von russischen Seite schätzt man wohl die Gefahr eines Krieges als hoch ein, da die Rebellen mit ihrer Mission gescheitert sind. Gut möglich, dass die NATO bald eingreift. Die nächsten beiden Treffen der Freunde Syriens sind schon beschlossen. Die zweite Konferenz wird in Istanbul am 2. April stattfinden, die dritte dann in Frankreich. Laut der türkischen Zeitung "Aksam" wird in Istanbul das Schicksal Syriens gelöst werden.
Hier ein Bericht von Russia Today zur ersten Konferenz der "Freunde von Syrien" in Tunis:
Nachtrag: Von russischer und syrischer Seite dementiert man nun die Meldung. Demnach sei die "Iman" zwar in Tartus, jedoch befinde sich nur Zivilpersonal auf dem Schiff. Wenn sich etwas Neues ergibt, werde ich es posten, bis dahin ist ein großes Fragezeichen hinter die Meldung zu setzen.
Nachtrag II: Der russische Außenminister Lawrow bezeichnete die Berichte von russischen Kriegsschiffen in Syrien als "Märchen". Es sei ein Tanker in Tartus, welcher Sicherheitskräfte an Bord habe, der sei aber im Rahmen einer Anti-Piraterie-Mission unterwegs, wie Russia Today berichtet.
Ich habe dann nochmal die Webseite der russischen Nachrichtenagentur "Interfax" mit den Stichwörtern "Sewastopol" und "Scharzmeerflotte" durchsucht und konnte keinen Treffer finden. Der Bericht scheint also nicht zu existieren, weshalb die Meldung höchstwahrscheinlich falsch ist.
Nachtrag III: Das Rätsel um die Meldung beginnt sich zu lösen: Offenbar berichtete "Al Arabya News" von den russischen Truppen in Tatrus. Das Blatt veröffentlichte bereits in der Vergangenheit falsche Berichte über Truppenbewegungen im Mittleren Osten. So meldete Al Arabya News am 7. Februar, der Iran habe 15.000 Revolutionsgarden nach Syrien geschickt. Berichte wie dieser stammen vom syrischen Nationalrat (SNC) der Rebellen, wie das Blatt selbst einräumt. Dies bestätigt, was ohnehin schon alle ahnten: Der SNC verbreitet gezielt Desinformation. Dieses Mal beruft sich das Blatt auf Debkafile, ein israelisches Enthüllungsportal zu nachrichtendienstlichen und militärischen Themen, dem ebenfalls nicht zu trauen ist.
Quellen:
n-tv Online: Russische Marine legt in Syrien an
ABC News: Russian Anti-Terror Troops Arrive in Syria
Alles Schall und Rauch: KEINE schweren Gefechte in Damaskus
Ria Novosti: Türkische Medien erwarten „schicksalhafte Beschlüsse“ beim Treffen der „Freunde Syriens“ in Istanbul
Stimme Russlands: Syrien dementiert russischen Marineeinsatz vor seiner Küste
Sana News agency: Military Source denies reports about the arrival of Russian Warships in Syrian shores
Russia Today: 'Fairytales!' No Russian warships, anti-terror squads in Syria
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