Donnerstag, 15. März 2012

Assad's E-Mails: Ein gefälschter Leak?

Über 3000 private E-Mails des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seiner Frau Asma will die britische Zeitung "The Guardian" zugespielt bekommen haben. Die Medien nutzen die Gelegenheit zur Stimmungsmache für einen Krieg. Sind die E-Mails authentisch?

Zuerst war noch Zurückhaltung in den Redaktionen, es war von "angeblichen" Assad E-Mails die Rede, doch nun stürzen sich die Medien auf mutmaßliche Details aus dem Leben Assads. "Er lässt sein Volk massakrieren, doch zu Hause im Palast legt sich Syriens Machthaber ein bisschen Musik zur Entspannung auf", schreibt der Stern unter dem Titel "Playlist eines Despoten".  Andere Medien schlagen den gleichen Tenor an: "Assads Vorliebe für Bomben und britische Bands", "Aus dem frivolen Leben der Familie Assad" oder "Gehackte Mails: Assad trotz Kriegs im Luxus" sind nur einige Beispiele.

Die E-Mails wurden dem Guardian laut eigenen Angaben von Opositionsseite zugespielt. Wie das Blatt berichtet, seien die privaten E-Mail-Adressen im März letzten Jahres von einem Mitarbeiter des Präsidenten an einen Gewährsmann einer Oppositionsgruppe übergeben worden.

Das Blatt gibt jedoch selbst kleinlaut zu, dass man für die Echtheit des Fundes nicht garantieren könne:
"The Guardian has made extensive efforts to authenticate the emails by checking their contents against established facts and contacting 10 individuals whose correspondence appears in the cache. These checks suggest the messages are genuine, but it has not been possible to verify every one." 
Ein Blick auf die Recherchen des Guardian. Das Blatt sagt, es hätte viele der privaten Details geprüft, die sich dann als authentisch herausgestellt hätten. Unter anderem waren eine Geburtsurkunde eines Familienmitglieds von Assad, private Fotos und Videos sowie ein Scan von Assad's Ausweises enthalten:
"The cache of 3,000 emails (...) reveals a wealth of private information – including family photographs and videos, a scan of the president's identity card and a birth certificate belonging to a family member – that would be difficult for even the best resourced hoaxer or intelligence agency to gather or fabricate."
Hier fragt man sich unweigerlich, welcher Staatspräsident solche persönlichen Dokumente per E-Mail verschickt, wenn er gerade Unruhen im Land hat und womöglich eine ausländische Militärinvasion ansteht? Zudem wird die syrische Regierung besser als jeder Normalbürger wissen, wie amerikanische Behörden das Internet überwachen. Hier sei nur auf das offiziell bestätigte Echolon-Projekt der NSA verwiesen, mit dem Kommunikationsverkehr weltweit nach bestimmten Wörtern gefiltert wird.

Neben den überprüften Fakten beruft sich der Guardian auf zehn Personen, deren Mails unter den insgesamt 3000 Nachrichten waren. Darunter ist Tom Nagorski, Managing Director beim amerikanischen Fernsehsender ABC, der seine verschickte E-Mail bestätigt hat. Er fragte bei der Medienbeauftragten von Assad an, um das folgende Interview mit Barbara Walters zu organisieren:


In diesem Fall handelt es sich um eine öffentliche E-Mail-Adresse, die unter Journalisten bekannt sein dürfte. Eine solche Adresse ist leicht zu hacken und sagt noch nichts über die Echtheit der Assad-Mails aus.

Von den restlichen neun Zeugen wollen drei keine Aussage machen, einer erkannte seine angeblichen Briefe nicht wieder und vier der Zeugen sind Verkäufer in Großbritannien, die den E-Mailverkehr mit der Adresse von Asma al-Assad bestätigen. Ein wirklicher Beweis ist das aber auch nicht, denn niemand weiß, ob wirklich Assad's Frau die E-Mails schrieb.

Der zehnte Zeuge ist der frühere britische Botschafter in Syrien, Sir Andrew Green, der jedoch nicht Assad, sondern dessen Schwiegervater und Mitgliedern der Britisch-Syrischen Gesellschaft schrieb. Es bestätigten also nur sechs der zehn Zeugen die Echtheit ihrer Mails, zudem gingen einige der Mails an öffentlich bekannte Adressen, die nicht direkt Assad zuzuordnen sind. Vor allem die Kopie von Assad's Ausweis macht stutzig.

Die Mainstream-Medien wissen selbst, dass diese Geschichte auf sehr dünnen Beinen steht, weshalb anfangs noch über "angebliche E-Mails von Assad" geschrieben wurde.

Dazu ein interessanter Bericht von Russia Today über Manipulationen in den Medien im Syrienkonflikt, speziell Al-Dschasira:



Quellen:

The Guardian: Exclusive: secret Assad emails lift lid on life of leader's inner circle

The Guardian: How do we know the Assad emails are genuine?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Könnt aber auch echt sein.
siehe:
http://www.theintelligence.de/index.php/politik/naher-osten-nahost/4153-bashar-al-assadsexy-and-i-know-it.html

Anonym hat gesagt…



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Anonym hat gesagt…

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