Mittwoch, 14. März 2012

Iran: Ultimatum bis Jahresende

Wie die russische Tageszeitung "Kommersant" heute berichtete, hat die USA dem Iran ein Kriegsultimatum bis zum Jahresende gegeben. Gleichzeitig forderten die USA Saudi-Arabien dazu auf, ihre Ölproduktion in den kommenden Monaten zu erhöhen.

Die Invasion soll bis Ende des Jahres erfolgen, berichtet das Blatt und beruft sich auf einen ranghohen Angehörigen des russischen Außenministeriums. Die Zeitung zitiert ihn mit den Worten: „Der Krieg wird vor Ende des Jahres geschehen. Die Israelis erpressen Obama. Sie drängen ihn in diese interessante Position - entweder er unterstützt den Krieg oder er wird die Unterstützung der einflussreichen jüdischen Lobby verlieren.“

"Kommersant" weiter: "US-Außenamtschefin Hillary Clinton soll den russischen Amtskollegen bei ihren Verhandlungen am Montag in New York gebeten haben, die iranische Regierung darüber in Kenntnis zu setzen, dass die für den April geplanten Verhandlungen des Irans mit der Sechsergruppe der internationalen Vermittler die letzte Chance für Teheran ist, einen Krieg zu verhindern."

Die USA und ihre Verbündeten wollen Moskau offenbar als Übermittler der Botschaft einsetzen. Dort hat man sich laut "Kommersant" bereits auf einen Krieg vorbereitet. Ein Beamter des russischen Verteidungsministeriums wird mit den Worten zitiert: "Für diesen Fall besteht eine Mobilisationsbereitschaft (...). Wir haben unsere Handlungen für den Fall eines Kriegs mit dem Iran durchkalkuliert". Er rechnet für den Fall von Kämpfen im Iran damit, dass sich „die ohnehin komplizierte Situation im Kaukasus weiter erschweren" wird.
Ein ranghoher Diplomat bestätigte diese Pläne: "Ein entsprechendes Programm wurde von einer interbehördlichen Kommission konzipiert und betrifft den Schutz der Bürger Russlands."

Der stellvertretende russische Außenminister Sergey Ryabkov kritisierte die "letzte Chance-Rhetorik" der Amerikaner: "In dieser Art und Weise zu sprechen ist unprofessionell. So etwas wie eine letzte Chance gibt es nicht. Es ist eine Frage des politischen Willens und Russland tut alles, um einen solchen Willen zu fördern anstatt ihn zu erlahmen zu lassen."

Gleichzeitig wurde bekannt, dass die USA bei Saudi-Arabien um eine Erhöhung der Ölproduktion angefragt haben, um jedem Engpass vorbeugen zu können, der in den nächsten Monaten auftreten könnte. Das Öl-Embargo gegen den Iran tritt zwar erst im Juni in Kraft, doch bereits jetzt verkauft der Iran kein Öl an europäische Staaten. Dies sorgt gerade in den EU-Krisenländern für Probleme: Griechenland bezieht rund ein Drittel seines Öls aus dem Iran, Spanien und Italien etwa 15 Prozent. Griechenlands ohnehin marode Wirtschaft wird duch das Embargo weiter in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt bezieht die EU rund ein Fünftel ihres Öls aus dem Iran.

Saudi Arabien kann seine derzeitige tägliche Fördermenge von 9,5 Millionen Barrel nach eigenen Angaben bis auf 12,5 Mio. Barrel ausweiten. Das bisherige Allzeit-Hoch lag bei 10 Mio. Barrel. Die Ölpreise reagieren momentan auf eine mögliche Krise im Mittleren Osten.

Momentan sieht es so aus, als würden die USA ihre Kräfte im Mittleren Osten bündeln und dazu einen Truppenabzug in Afghanistan forcieren. Mit der Koranverbrennung und der Massenerschießung haben sie einen Vorwand, um sich vorzeitig aus Afghanistan zurückzuziehen. Die russische Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" will von solchen Plänen erfahren haben. Laut dem Blatt soll US-Verteidungsminister Leon Panetta dies am Freitag auf dem Weg zu einem Treffen mit seinen NATO-Kollegen geäußert haben. Seine Pläne sehen einen amerikanischen Truppenabzug bis 2013 vor, nur Militärberater und Versorgungskräfte sollen zurück bleiben. Die internationalen Koalitionstruppen, darunter die Bundeswehr, sollen bis Ende 2014 in Afghanistan bleiben.

Mit einer Reduzierung des Truppenkontingents in Afghanistan hätte man mehr Kräfte für den Iran oder Syrien zur Verfügung. Sollte es wirklich zum Irankrieg kommen, könnte die ganze Region in ein Chaos stürzen mit einer realen Gefahr eines dritten Weltkrieges. Der russische General Nikolai Makarov warnte bereits 2010 im Interview bei Russia Today: "(...) iranian society is highly politicised and spiritually strong united and the country has many supporters abroad. (...) such an attack on iran could lead to explosive consequences throughout the region."

Hier das Interview:





Quellen:

Russia Today: Iranian ultimatum: Yield now or be attacked by year’s end

Telepolis: Iran, das Öl und die Wirtschaftskrise

Ria Novosti: Afghanistan: USA planen schnelleren Truppenabzug – "Nesawissimaja Gaseta"

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also, ich glaube ja eher, dass die Drohungen der Kriegstreiber in's Leere laufen werden, wenn ich mir dies hier so durchlese

http://terragermania.wordpress.com/2012/03/14/chinas-grosangriff-auf-die-menschenfreunde-und-der-todeskampf-des-brd-systems/

helferlein51 hat gesagt…

Wenn Russland und China immer noch nicht begriffen haben, dass die Sanktionen gegen den Iran auch auf sie angewendet werden können, dann ist ihnen nicht zu helfen.

Der Zeitpunkt eine rote Linie zu ziehen ist mit der Kriegserklärung gegen den Iran (und nichts anderes ist es) endgültig erreicht!

Anonym hat gesagt…

Mögen die Kriegstreiber zur Hölle fahren. Wer Krieg befürwortet der ist ein Terrorist. Und Israel und Amerika sind wahre Terroristen. Günther Grass hat es auf dem Punkt gebracht.