Teil II beginnt dort, wo Teil I endete. Der Zuschauer soll vier Maßnahmen ergreifen, damit Joseph Kony und der LRA das Handwerk gelegt werden kann. Für den informierten Zuschauer wahrlich ein groteskes Schauspiel.
Dass es bei "Kony 2012" nicht um Hilfe für Afrika oder für Kindersoldaten geht, sollte mittlerweile dem Letzten klargeworden sein. Denn die Gegend in Zentralafrika, in der die LRA laut dem Film operiert, ist extrem rohstoffreich - besonders an Öl.
Als Reaktion auf den ersten Film will die Afrikanische Union nun 5000 Soldaten nach Zentralafrika schicken. Diese Mission soll erst beendet werden, wenn die Anführer der Rebellen - darunter auch Joseph Kony - gefasst seien. Im Klartext heißt das, dass man bei der Jagd nach Kony die Truppen zeitlich unbegrenzt dort stationieren kann, ähnlich wie im Fall von Osama bin Laden in Afghanistan.
Der zweite Teil des Films fordert nun dazu auf, vier Maßnahmen zu ergreifen:
1. Form a team with your friends
2. Contact your policymakers
3. Serve your community
4. Promote justice for Joseph KonyDer dritte Punkt ist sicherlich lobenswert. Was aber nicht so schön ist: Man will nun direkten Einfluss auf die Politik ausüben, um militärisch zu intervenieren. Da die LRA in vier Staaten in Zentralafrika aktiv ist, wird im zweiten Teil des Filmes ein internationales Eingreifen vorgeschlagen. Wohlgemerkt, um laut den Angaben von Invisible Children die lächerlich geringe Zahl von 250 LRA-Kämpfer zu fassen.
Am 20. April soll es nun eine weltweite Aktion mit dem Namen "Cover the night" geben, die die Politik zum Handeln bewegen soll. Das Perfide an der Sache ist, dass durch solche PR die Menschen Kriege von ihren Regierungen fordern und nicht mehr umgekehrt. Bei solchem blinden Aktionismus sei auf Ken Jebsen verwiesen, der zum Thema "Kony 2012" meinte: "Wenn du wirklich etwas für Kinder in der Dritten Welt tun willst, kauf dir ein Buch über Geschichte!"
Hier der zweite Teil des Films:
Der Kommentar von Ken Jebsen:
Und eine weitere Kritik über Youtube mit über vier Millionen Aufrufen:
Quellen:
Zeit Online: Tausende Soldaten sollen Joseph Kony jagen
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1 Kommentar:
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