Mittwoch, 18. April 2012

Julian Assange: Der scheinbare Revoluzzer


Gestern erschien die erste Episode von Julian Assanges TV-Show "The World Tommorow". Erster Interviewpartner war der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah. Verdächtig ist, dass hierzulande sämtliche Massenmedien über das Interview berichten. The revolution will not be televised - oder etwa doch?

Hassan Nasrallah ist ein schiitischer Muslim, der seit 1992 der Generalsekretär der Partei und Organisation Hisbollah ist. Unter seiner Führung zog Israel im Jahr 2000 seine Truppen nach 18-jähiger Besatzung aus dem Südlibanon ab. 2004 regte er einen Gefangenenaustausch mit Israel an.

Das Interview dauert fast eine halbe Stunde und dreht sich um Israel, den Libanon, den Syrienkonflikt und verschiedene andere Themen. Vielen angesprochenen Dingen kann zugestimmt werden, der Darstellung des Syrienkonflikts beispielsweise. Die großen Enthüllungen blieben jedoch aus.

Was ist nun von dem Interview zu halten? Assange berichtete viel Richtiges, jedoch versucht er ein Weltbild zu verkaufen, dass der Wirklichkeit nicht einmal annähernd näher kommt. Er verweist im Interview auf die Wikileaks-Veröffentlichungen und betont dabei gerne die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben hätten. Fakt ist aber, dass die Öffentlichkeit durch Wikileaks nicht besonders viel Neues erfahren hat. Die meisten Berichte hatten die niedrigste Geheimhaltungsstufe. Angela "Teflon" Merkel oder die "lahme Ente" Öttinger waren gute Lacher, aber viel Gehaltvolles blieb nicht übrig.

Man sollte sich lieber fragen, warum Assange von den Massenmedien so gehypt wird. Wessen Interessen vertritt dieser Mann wirklich? Wikileaks versuchte den Menschen ein scheinbar tiefergehendes Bild der Welt zu zeigen. Dabei erreichte es nicht einmal annähernd die Tiefe, die für einigermaßen zutreffendes Bild notwendig wäre. 

"The revolution will not be televised" stellte bereits der Musiker Gil Scott-Heron Ende der Sechziger in einem Song fest. Assange dürfte in dieser Hinsicht keine Ausnahme bilden.


Hier das Interview:



In diesem Video erklärt Gil Scott-Heron, warum die Revolution nicht im Fernsehen übertragen werden kann und wird. Weise Worte.
"The first change it takes place is on your mind. You have to change your mind before you change the way you live and the way you move. (...) It's something that no one would ever be able to capture on a film. It will be just something that you see and suddenly you realize: I'm on the wrong page."

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

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